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Evangelienkommentar des Bischofs Fortunatian von Aquilea (Mitte 4. Jh.) entdeckt
Ein in der Handschrift Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibl. 17 (s. IX1/3) anonym überlieferter Evangelienkommentar konnte unlängst von Lukas J. Dorfbauer als Werk des Bischofs Fortunatianus von Aquileia (Mitte 4. Jh.) identifiziert werden. Bisher wurde angenommen, dieser Kommentar, von dem nur drei kurze Exzerpte bekannt waren, sei bereits in karolingischer Zeit in seiner Gesamtheit verloren gewesen. Fortunatians Werk avanciert damit zum aller Wahrscheinlichkeit nach ältesten uns erhaltenen Evangelienkommentar aus dem lateinischen Westen; er erweitert unsere Kenntnisse über das spätantike Christentum und seine Literatur in vielerlei Hinsicht.
Eine kritische Ausgabe des Texts – gleichzeitig die „Editio princeps“ – wird derzeit für das CSEL vorbereitet.
Eine vollständige digitale Reproduktion des betreffenden Codex ist über die Seite der Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis online einsehbar: http://www.ceec.uni-koeln.de/
(Dezember 2012)